Ausgabe 2

Unser Sommerfest 2022!

Auf einem Schulfest von Besuchern als Kapitalist beschimpft zu werden, weil man sein Trinkwasser nicht mit den Tomatenpflanzen am Stand nebenan teilt…

Neben vielen Ständen bot das Sommerfest des HSG in diesem Jahr auch so einige Absurditäten. Der vordere Hof war voll mit Ständen, fast jede Klasse präsentierte sich hier. Und auch das Wetter spielte mit: es war ein warmer sonniger Tag mit strahlend blauem Himmel. Auch der Lehrerchor hinterließ mit seiner Performance von Hakuna Matata einen bleibenden Eindruck bei mir und sicherlich auch vielen anderen Gästen. Aber natürlich gab es außer dem Lehrer Chor auch noch andere Performances auf der Bühne, so wie die Jazz- oder Tanz-AG, sowie der Schüler/innenband und dem Musikgrundkurs der Q2. Eine Performance der anderen Art konnten einige Mitschüler von mir beobachten: ein engagierter Musiklehrer schlug schulfremde Personen in die Flucht, die Musikinstrumente stehlen wollten. Auch kulinarisch wurde den Besuchern Einiges geboten. Von einem umfangreichen Kuchensortiment und leckeren Limonaden bis hin zu exotischen Gerichten der Willkommensklasse gab es viel zum Probieren. Auch der selbstgemachte Bubble Tea in Geschmacksrichtungen wie Mango-Maracuja sorgte bei manchen für große Begeisterung. Unterhaltung boten sportliche Herausforderungen wie das Werfen eines Mini-Basketballs in einen ebenso kleinen Basketballkorb – der war gar nicht so einfach zu treffen. Dafür gab es Preise wie Sonnenbrillen, Freundebücher und vieles mehr zu gewinnen. Wer seinen Gewinn nicht erspielen wollte, konnte ihn auch einfach kaufen.  Außerdem gab es einen Stand, an dem die aktuellen Jahrbücher präsentiert wurden. Die roten, gebundenen Bücher sorgten mit Lehrerzitaten und Bildern aus deren Teenager-Zeit bei vielen für ein herzhaftes Lachen. 

 

Wie das Sommerfest also war?

Meine stichprobeartigen Interviews mit einigen Schüler/innen brachten folgende Erkenntnisse: toll fanden Einige die Vielfalt der Stände und das dadurch entstehende Miteinander. Auch der Bubble Tea war ein Highlight und unser Caterer Luna machte sich mit frischem kostenlosem Obst beliebt.

Was das nächste Sommerfest noch schöner machen würde?

Noch mehr lustige und unterhaltsame Aufführungen und ein funktionierender Sound um Ankündigungen und Aufführungen auch von weit weg hören zu können. Auch eine Tafel mit Programmen und Ständen wäre vielleicht hilfreich. Genauso könnte man beim nächsten Mal das eingenommene Geld für einen zentralen Zweck sammeln statt nur die eigene Klassenkasse damit aufzubessern, zum Beispiel um die Schule zu verschönern oder Ähnliches. Davon würden alle Schüler/innen profitieren und das Sommerfest im nächsten Jahr noch schöner machen, als es dieses Jahr schon war.

Redakteur/in: Annabelle

 

Bilderquelle: Helen + Eltern des HSG


AAAA-Das A-Spekrum

Das A-Spec (A-Spectrum) ist ein Spektrum das alle Menschen umfasst, die (grob ausgedrückt) keine oder wenige sexuelle, bzw. romantische Anziehung empfinden. Der Begriff der Asexualität ist noch relativ neu, weshalb er nicht so geläufig ist, darum schätzt man, dass nur ca. 1% der Weltbevölkerung unter diesen Schirm fällt. Es könnte jedoch eine hohe Dunkelziffer geben. Manche Menschen machen asexuelle/aromantische Lebensphasen durch ohne sich dem Spektrum zuzuordnen und anderen ist es vielleicht gar nicht bewusst, dass es dafür einen Namen gibt. ASEXUALITÄT ist die Abwesenheit von sexueller Anziehung. Allerdings gibt es mehrere Töne von Asexualität, sodass manche Personen z.B. sexuelle Anziehung spüren, aber nur mit Leuten, die sie auch gut kennen (Demisexualität), oder nur mit Leuten, die sie nicht gut kennen (Freysexualität). Manche asexuellen Leute haben trotzdem Sex, vielleicht weil sie die Intimität mit ihren Partner*innen genießen. AROMANTIK ist die Abwesenheit von romantischer Anziehung, sie verlieben sich alsonicht. Auch hier gibt es aber Töne, wie Demiromantisch (jemand, der/die sich nicht ohne tiefere, emotionale Verbindung in jemanden verliebt). Leute die aromantisch sind, sind aber keine gefühllose Monster, sie verspüren immernoch platonische oder familiäre Liebe, also sie verspüren immer noch Liebe oder Zuneigung gegenüber ihrer Familie (hoffentlich) und ihren Freunden. AROMANTISH ABER…/ASEXUELL ABER… Manche Menschen identifizieren sich als Aro/Ace (aromantic Asexual) sie befinden sich also auf beiden Spektren und verspüren in manchen Fällen überhaupt keine sexuelle und romantische Anziehung. Andere Menschen jedoch identifizieren sich z.B. alshomoromantisch asexuell. Sie verspüren also immer noch romantische Anziehung zum gleichen Geschlecht, wollen aber nicht unbedingt in sexuellen Aktivitäten mit ihren Partner*innen involviert sein. Oder auch umgekehrt: z.B. aromantisch homosexuell. Sie wollen vielleicht keine romantische Beziehung eingehen, aber immer noch mit Leuten schlafen Beziehungen navigieren ist schwer, das weiß selbst ich, der noch nie in einer Beziehung war. Du und dein*e Partner*in müssen Gespräche führen, selbst, wenn es euch Angst macht. Ihr müsst über eure Grenzen und Interessen sprechen, und auch darüber, ob ihr überhaupt noch in einer Beziehung sein könnt. Egal, ob du oder dein*e Partner*in asexuell ist, ist das noch keine Ausrede mit jemand anderem zu schlafen, solange ihr euch da nicht auf etwas anderes geeinigt habt (Tatsächlich wird asexuellen Personen manchmal gesagt, dass genau das gerechtfertigt sei). Man sollte sich auch nicht dafür schämen, wenn man sich als A identifiziert.

 

Quellen und interessante Fakten:

https://en.wikipedia.org/wiki/Asexuality

Asexuelle Geschichte:https://en.wikipedia.org/wiki/Timeline_of_asexual_history

Videos von Leuten, die als asexuell/aromantisch identifizieren/identifiziert haben:https://youtu.be/qF1DTK4U1AMhttps://youtu.be/4P6tzcmia4c(timestamp: 02:50)Reddit:https://www.reddit.com/r/aromantic/https://www.reddit.com/r/aaaaaaaarrrrro/https://www.reddit.com/r/aaaaaaacccccccce/

 

Redakteur/in: Smith

Ein Besuch bei Marco Buschmann

Am 7. Juni 2022 haben wir, eine Gruppe Schüler/innen des Heinrich-Schliemann-, sowie des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, das Bundesministerium der Justiz in Zusammenhang mit dem Anne-Frank-Tag besucht. Unter Leitung von Frau Koschorek, welche die AG „Religion4you“, leitet, hatten wir die Aufgabe gemeinsam mit Schülerinnen des Carl von Osietzky Gymnasiums den Bundesjustizminister und Schirmherren des Anne Frank Tages „Marco Buschmann“ zu der Geschichte der Anne Frank, sowie zu den Themen „Rassismus und Antisemitismus“ zu befragen. Nachdem wir es uns alle, versorgt mit frischem Wasser und nagelneuen Kugelschreibern, bequem gemacht hatten, hat auch schon die Fragerunde begonnen. Alles wurde von einem Kamerateam aufgezeichnet und auf YouTube in ein Video zu dem Anne-Frank-Tag hinzugefügt. Unser Team hatte sich im Voraus einige Fragestellungen überlegt. So ergaben sich Fragen zu der persönlichen Auffassung Marco Buschmanns in Bezug auf das Tagebuch der Anne Frank, Diskriminierung, den Aufgaben des Bundesministeriums der Justiz und vielen weiteren Aspekten. Buschmann erzählte uns, wie er, früher als kleiner Junge, eine Art Dokumentation über das Leben der Anne Frank entdeckt hat und es ihn damals sehr getroffen habe. Seitdem hat er sich viel mit ganz besonders diesem Geschehnis auseinander gesetzt. Er betonte mehrmals, dass seine Schirmherrschaft nicht „einfach etwas Technisches“ ist, sondern, dass die erste Konfrontation durch dieses Thema etwas „mit ihm gemacht hat“ und er etwas dazu beitragen möchte anderen Menschen zu helfen, die ebenfalls unter Diskriminierung leiden. Er beschrieb wie geehrt er sich fühlte diesen besonderen Tag als Schirmherr anzuleiten. Besonders wichtig war ihm die Weiterverbreitung der Geschichte der Anne Frank, da durch diese ein tieferer Einstieg in das Thema Mobbing und Antisemitismus möglich sei.

Eine weitere Frage kam auf: Was unternimmt das Ministerium, sowie der Minister, um antisemitische und rassistische Übergriffe zu verhindern?

Er erklärte, dass ihre gemeinsame Aufgabe nicht nur das Aufstellen und die Bearbeitung einiger Gesetze sei, sondern auch genau zu beobachten, wie die Menschen mit bspw. dem Thema Fremdenfeindlichkeit umgehen. Kommen Probleme, wie antisemitische Vorfälle häufiger auf, suchen sie „auf der Ebene des Rechts“ eine Lösung dafür. Genauso setzen sie sich für Aufklärung untereinander ein. Zu guter Letzt kam er zu dem Begriff „Freundschaft“ und wie wichtig diese im Fall von Ausgrenzung verschiedener Gruppen sei.

Alle Antworten Marco Buschmanns waren detailreich, emphatisch und informativ. Seine Antworten waren vorhersehbar. Nach dem Interview haben wir noch ein paar Fotos gemacht und wurden dann zufrieden und ein wenig müde aus dem Ministerium entlassen. Meiner Meinung nach war dieses Erlebnis eine wichtige Erfahrung und hat sich definitiv gelohnt.

 

Redakteur/in: Cosima

 

Bilderquelle: Photothek/Liesa Johannen-Koppitz

Ambrosia - eine neue gefährliche Art

In Deutschland gibt es eine Menge Pflanzen. Manche davon sind giftig, wie z.B. der Fingerhut, manche sind ungiftig, wie Gänseblümchen. Doch in Deutschland breitet sich eine Pflanzenart ganz besonders schnell aus: AmbrosiaArtemisifolia, auch genannt „Amerikanisches Traubenkraut“.

Diese giftige, einjährige Sommerpflanze wurde vor ca. 150 Jahren aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt und breitet sich nun sehr schnell aus. Ambrosia ist nicht nur giftig, sondern ihre Pollen gelten als besonders Allergie auslösend und können ebenfalls zu Asthma führen. Pro Kubikmeter Luft nur 10 Pollen, reichen für Asthma. In Berlin wurden 2009 jedoch 158 Pollen pro Kubikmeter Luft gemessen. Ambrosia ist demnach sehr gefährlich für Allergiker und andere Menschengruppen. Die Pflanze sollte direkt entfernt werden, wenn sie gesichtet wird. In Berlin gilt jedoch keine Meldepflicht.

Da diese Pflanze so eine Gefährdung darstellt, könnte sie bis zum Jahr 2050 ein großes Problem in Deutschland herbeiführen. Doch auch nicht alle Ambrosien sind einjährig.

Z.B. die mehrjährige Stauden-Ambrosie Ambrosia psilostachya ist in Ost-Berlin, besonders in den Bezirken Treptow-Köpenick; Lichtenberg und im Stadtteil Adlershof stark verbreitet.  Grund dafür ist wahrscheinlich die rege Bautätigkeit. Die Pollen und Wurzeln der Ambrosia werden mit dem Transport der Erde über die ganze Stadt verteilt. So gelangte die Pflanze nach Westberlin. Bisher gibt es noch kein Ambrosia-Schutz-Programm, doch es wird weiterhin an einer Lösung für das Ambrosia-Problem gesucht.

In Berlin und Brandenburg gibt es auch ein Ambrosia-Service-Telefon. Es ist unter der Nummer: +49 1732878395 immer donnerstags zwischen 12:00 und 15:00 zu erreichen.  

 

Bildquelle:

https://www.merkur.de/leben/wohnen/ambrosia-erkennen-bekaempfen-darum-ist-pflanze-gefaehrlich-zr-90012254.html

 

Redakteur/in: Elisa

Halloween - Geschichte und Ursprung

Was ist Halloween eigentlich? 

Bei uns ist Halloween in erster Linie als ein aus den USA importierter Grusel-Party-Spaß bekannt. Allerdings ist die Geschichte Halloweens – wie fast alle Feiertage und Feste – eine sehr viel längere, als manch einer vermuten würde. Der Ursprung von Halloween ist zwar nicht ganz einfach nachzuvollziehen… Versuchen wir es aber trotzdem. 

Halloweens Ursprung: Das christliche Allerheiligen/Allerseelen. 

Bekanntlich wird Halloween am 31. Oktober gefeiert. Der Name ist eine Umformung von the Eve of All Hallows. Auf Deutsch: Der Abend vor Allerheiligen  – dem katholischen Feiertag am 1. November. Durch sprachliche Faulheit wurde All Hallows’Eve zu Hallows Even und schließlich zu Hallowe’en. Christliche Feiertage beginnen oft am Vorabend des eigentlichen Feiertages (wie z.B. Heiligabend bei Weihnachten). An Allerheiligen gedenkt die katholische Kirche – wie der Name schon sagt – in einem Abwasch all ihrer Heiligen (vor allem auch derer, die nicht selig gesprochen wurden). Um 830 n. Chr. legt Pabst Gregor IV. diesen Feiertag offiziell auf den 1. November. Einen Tag später wird Allerseelen begangen. An diesem Tag wird an die Verstorbenen  und Toten gedacht. Lange glaubt man, dass an diesen Tagen die Toten für kurze Zeit aus dem Fegefeuer zurückkehren, um ihre Angehörigen um Fürsprachen für sie zu bitten. Im Laufe der Zeit sind diese beiden Tage zu einem Doppelfeiertag verschmolzen. Durch diese Bindung an religiöse Feiertage wird Halloween lange Zeit nur in den traditionell katholischen Gebieten Großbritanniens begangen. Der Vorläufer von Halloween: Das keltische Samhain-Fest. Das Halloween-Fest, wie wir es heute kennen, ist das Ergebnis zahlreicher Wechselspiele der Geschichte. Traditionelle Bräuche und religiöse Vorstellungen verschmelzen im Laufe der Zeit zu einem neuen Brauchtum. 

Dies geschah so: 

Im nordeuropäischen Kulturkreis spielt der Monatswechsel von Oktober auf November seit der Antike eine wichtige Rolle. In diesen Kalendertagen verabschiedet sich der Sommer endgültig und der Herbst geht langsam in den Winter über. Diesen Übergang markiert das keltische Jahresend-Fest Samhain, welches am 1.November gefeiert wird. Es ist eine Art Erntedankfest und entspringt dem bäuerlichen Sonnenkalender, der das Jahr in vier wichtige Abschnitte unterteilt. Das Vieh wird von den Weiden genommen und die letzten Feldfrüchte werden geerntet. Die Behauptung, es handele sich hierbei um ein keltisches Totenfest, ist unwahrscheinlich. Denn eine kulturhistorische Quelle über einen Totengott namens Samhain ist nicht bekannt. Durch die Invasionen der Römer in Nordeuropa kommt es jedoch zur Vermischung mit den römischen Totenfesten. Glaubt man den Sagen, stehen am keltischen Neujahrstag Samhain die Tore der Elfenhügel offen. An diesem Tag sei es möglich, mit dem Totenreich Kontakt aufzunehmen. Die römischen Glaubensvorstellungen kommen hinzu. Unsere heutige Vorstellung über Jenseits und Geister wird schließlich mit der Christianisierung vollendet. Die Schwierigkeit, das Samhainfest einzuordnen, liegt vor allem darin, dass die Kelten fast keinerlei kulturelle Aufzeichnungen hinterlassen haben. Abgesehen von einigen Sagen gehen alle Niederschriften auf Außenstehende oder Gegner, wie den römischen Eroberer Cäsar, zurück. Viele Aufzeichnungen stammen von christlichen Autoren, deren Berichte jedoch von christlicher Glaubensmission geprägt sind. Wissenschaftliche Neutralität oder volkskundliches Interesse stehen bei derartigen Schilderungen eher im Hintergrund. Der oft zu lesende Verweis auf das keltische Neujahrsfest Samhain als direkter Ursprung von Halloween ist jedenfalls eher Wunschdenken an die Tradition eines jahrhundertealten Mythos, als nachgewiesene Realität. Viele der Bräuche und Traditionen, die zu Halloween gepflegt werden, sind in Europa auch in ähnlichen Variationen wie der Unruhnacht und dem Heischegang bekannt. Beim Letzteren ziehen die Menschen – ähnlich dem späteren Trick or Treat – von Tür zu Tür und bitten um Gaben. Erste schriftliche Erwähnungen halloween-ähnlicher Bräuche stammen aus dem 7. Jahrhundert. Der angelsächsische Kapuziner-Mönch und Geschichtsschreiber Beda Venerabilis schreibt in seiner „Kirchengeschichte des englischen Volkes“, dass im November das überzählige Vieh geschlachtet und geopfert wird, weswegen der November auch Blutmonat genannt wird. Ein festes Datum notiert er hierfür nicht. Sichere Belege für Halloween-Feiern und Halloween-Feuer gibt es erst aus dem 17. Jahrhundert. 

Vor allem die Auswanderungswellen der Iren ab 1840 trägt entscheidend dazu bei, dass die All Hallows’Eve – Bräuche in den USA populär werden. Von der grünen Insel bringen sie auch die  Tradition des Schnitzens von Gemüselampen mit in die Neue Welt. Im amerikanischen Kürbis finden sie hierfür eine weitaus stattlichere Frucht als die heimischen Rüben. So entsteht die bekannte Kürbislaterne Jack O’lantern

Quellen: Zeit Leo, Sunshine english, https://de.wikipedia.org/wiki/Halloween 

Redakteur/in: Helene

"Low-Carb-Diät", bzw. "No-Carb-Diät" - empfehlenswert ?

Dieser Text wurde von Luise, Linett und Paula aus der Q1 im Chemie-Grundkurs verfasst.

Ist eine kohlenhydratfreie bzw. -arme Ernährung gesund und effektiv?

Um das zu beantworten, müssen wir erst einmal klären, was Kohlenhydrate überhaupt sind. Kohlenhydrate sind Einfach- oder Mehrfachzucker, umgangssprachlich zum Beispiel Fruchtzucker, Stärke oder Lactos und dienen vorrangig zur Energieversorgung des Körpers. Auch Ballaststoffe wie Cellulose sind Kohlenhydrate und sorgem vor allem für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Mehrfachzucker werden vom Körper zum Einfachzucker Glucose verarbeitet, aus welchem dann ATP, also chemische Energie gewonnen werden kann. Bei einer „Low-Carb-Diät“ wird der Kohlenhydratkonsum stark reduziert und bei einer „No-Carb-Diät“ werden Kohlenhydrate in der Ernährung vollständig weggelassen. Stattdessen wird bei diesen Diäten auf Fette und Proteine für die Energiegewinnung gesetzt.

Solch eine Diät hat einige Vorteile. Trotz Kohlenhydratdefizit kann man sich also mithilfe einer sorgfältig geplanten Ernährung gesund versorgen. Unser Körper ist darauf eingestellt, Kohlenhydrate zu verwerten, kommt aber auch mit Hungerphasen bzw. einem Kohlenhydratverzicht zurecht. So kann er seinen Glucosebedarf reduzieren und die Glucose in begrenzten Umfang durch Glykogenolyse und Glukoneogenese selbst decken beziehungsweise mit Ketonkörpern, welche bei Aufspaltungen von Fettsäuren gebildet werden, umgehen. Für diese Vorgänge ist eine ausreichende Versorgung des Körpers mit gesunden Fetten und Proteinen nötig. Ca. 1/3 der Gehirnzellen benötigen zwar zwingend Glucose zur Energieversorgung, diese kann aber auch aus Proteinen gewonnen werden. Der Verzicht von Kohlenhydraten kann empfehlenswert sein, weil es sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirken kann und zu schnellen Resultaten bezüglich des Gewichtsverlusts führt.

Dennoch führt ein Kohlenhydratdefizit zu einigen Problemen. Durch den Ersatz von Kohlenhydraten durch eine hohe Fettzufuhr (vor allem tierische Fette) fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe, wie Vitamine und Ballaststoffe. Ein solcher Mangel führt zu einem hohen Risiko verschiedenster Krankheiten, wie z.B. chronischen Herzkrankheiten oder Darmerkrankungen. Studien haben gezeigt, dass sich durch eine kohlenhydratarme Ernährung weder der Stoffwechsel, noch die Gesundheit erheblich verbessert. Außerdem besteht der Jojo-Effekt, das heißt, sobald man die Diät absetzt, wird das abgenommene Gewicht wieder zugenommen. Zudem ist die Gewichtsabnahme prinzipiell durch die hohe Fettzufuhr nicht optimal und durch andere Methoden besser zu erreichen. Gehirnzellen können nur durch Glucose aus Kohlenhydraten versorgt werden und wenn diese nicht aus der Nahrung entnommen werden, werden sie den Muskeln entnommen, was zu einem Muskelabbau und einem erhöhten Fettanteil des Körpers führt. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass dieser Verlust von Muskelmasse ein erhöhtes Risiko für diverse Krankheiten mit sich bringt.

Eine Ernährung ohne Kohlenhydrate ist also sehr einseitig, schwer umsetzbar, teuer und kann zu vielen Mangelerscheinungen führen. Außerdem gibt es zahlreiche Nebenwirkungen wie zum Beispiel Verdauungsprobleme, Heißhungerattacken, Muskelkrämpfe, aber auch Kopfschmerzen und Müdigkeit. Wir empfehlen deshalb den direkten Verzicht bzw. eine starke Reduzierung von Kohlenhydraten nicht, sondern eine durchdachte ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung. Auf Dauer ist diese Diät oft nicht gesund und das Argument der Gewichtsabnahme ist nicht überzeugend.


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